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Freisinger Schmankerl N° 1

Der  Freisinger "Elefantenwirt" befand sich in der Unteren Hauptstraße 33 (einst Buchhandlung "Kyrios").

Schon zur Zeit des 30-jährigen Krieges war an dieser Stelle ein Gasthaus, "Zum Lederhansl" geheißen, viel später dann "Zum Brettlochsen". Der Elefant geriet erst 1835 in den Namen und nur wenig früher auch tatsächlich nach Freising; nämlich in Form von Elefantendame "Mira".

 

Diese gehörte zu einem Zirkus, der in Freising Winterstation machte. Für die Dickhäuterin wurde ein Winterquartier gesucht, dass der Brettlochsen-Wirt in seiner Stallung anbot. Deren Eingang musste sogar vergrößert werden, um dem Tier den Durchlass zu ermöglichen. Wenig später vergrößerte der geschäftstüchtige Wirt auch das Stallfenster, um die Neugier der zahlreichen Besucher befrieden zu können. Natürlich wurde über die spektakuläre Neu-Freisingerin im Anschluss bei Bier und Wein gefachsimpelt, was wieder eine Vergrößerung mit sich brachte: nämlich eine deutliche Umsatzvergrößerung.

 

Kein Wunder also, dass der Ochs im Namen dem Elefanten weichen musste. Bis zur Schließung des Gasthauses im Jahre 1948 blieb der Name "Zum Elefanten".

 

Übrigens: Als es Mira im Winter zu kalt wurde, legten die Freisinger zusammen für "ein Paar" Filzschuhe, dass der Stampflschuster für sie maßschneiderte.

 (Foto: Freisinger Stadtarchiv)

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Kommentare: 2
  • #1

    Maja Eicher (Sonntag, 13 Februar 2022 12:12)

    Eine tolle Webseite und ein wirklich spannender Text. Was es in Freising nicht alles gegeben hat!

  • #2

    Stephanie Daumer (Sonntag, 06 März 2022 06:39)

    Was wir in Freising nicht alles schon hatten. Danke für die nette Geschichte. Werde mit Sicherheit drandenken, wenn ich das nächste Mal in der Unteren Hauptstraße bin :-)